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Das Hägendörfer Gemeindewappen

Immer wieder taucht die Frage nach Herkunft und Bedeutung von Gemeindewappen auf. Eine diesbezügliche Antwort für das Wappen von Hägendorf kann nicht in einem Satz gegeben werden. Hägendorf besass über Jahrhunderte kein eigenes Wappen. Die erste bekannte Darstellung des Hägendörfer Wappens findet sich auf der 1840 erworbenen Feuerspritze. Es ist ein roter Schild mit fünffach gelb und schwarz gegengesparrtem Pfahl, die Schildform entspricht Früh-Renaissance. Der Pfahl, eine häufig verwendete und in Farbe und Form vielfach variierte Schildteilung, scheint auf die Bedeutung des Ortsnamens Hägendorf (Hag, Hecke, Zaun) Bezug zu nehmen.

Die Feuerwehr-Kommandolaterne von 1860 zeigt ein ganz anderes Gemeindewappen: Der Schild ist fünffach waagrecht, in der Mitte gegen oben geschwungen, geteilt. Die Farben sind Rot und Weiss und die Schildform englisch.

Der Turnverein (ETV) weihte 1914 sein erstes Vereinsbanner ein. Das Gemeindewappen zeigt eine neue Farbvariante: ein gelber Schild mit rotschwarz gegengesparrtem Pfahl, die Schildform Renaissance.

Die Fahne des Männerchors "Liederkranz" von 1920 und die des Schützenclubs von 1924 zeigen wieder beide das "Feuerspritzenwappen".
Die Musikgesellschaft hingegen entschied sich 1922 für das 1908 von Einwohner- und Bürgergemeinde benutzte Stempelwappen mit dem gespaltenen Schild in fünffach schwarzroter Gegensparrung.

Als Mitte der dreissiger Jahre die Feldschützen ein neues Banner anschaffen wollten, forderten sie vorerst von den Gemeindebehörden eine eingehende Abklärung und Bereinigung über das "echte" Wappen. Keines der bisher verwendeten Gemeindewappen erwies sich als ursprünglich und unverwechselbar. So war es denn der Vorschlag, fortan das Wappen der Edlen von Hägendorf zu führen. Es zeigt eine Schildteilung durch Spitzenschnitt (4 ½), schräg-rechts geteilt von Weiss und Schwarz. Die Schildform ist gotisch. An einer Gemeindeversammlung im Jahre 1938 bestimmte die Gemeindeversammlung das Wappen der "von Hägendorf" zum offiziellen und alleingültigen Gemeindewappen Die Kantonsregierung bestätigte diesen Beschluss.

Die Edlen von Hägendorf, die bis anhin dieses Wappen führten, waren froburgische, die in den niederen Adelsstand erhobene Dienstmannen. Das Wappen der "von Hägendorf" sieht denn auch demjenigen der Grafen von Froburg sehr ähnlich. Der Schild derselben ist nur durch drei Spitzen schrägrechts geteilt. Statt schwarz ist der untere Schildteil rot. Die Vermutung liegt deshalb nahe, dass die Edlen ihr Wappen von demjenigen ihrer Dienstherren abgeleitet hatten. Ob die Dienstmannen mit den fünf Spitzen in ihrem Wappen, eigentlich sind es nur 4 ½, die gegen Süden abgestuften Höhenzüge Belchen, Gwidemflue, Drahtzieher, Burgerrain und Eggberg darstellen wollten, ist nirgends belegt. Ob Absicht oder Zufall, es ist jedenfalls eine augenfällige und treffende Interpretation des Wappenbildes.

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